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Responsive Bilder mit WordPress

Aktuell wage ich erste Gehversuche mit responsiven Layouts in meinem WordPress-Theme. Ziel der Übung ist ein smartphone-taugliches Layout. Leider macht einem WordPress die Arbeit bei Bildern unnötig schwer.

Automatische Bildskalierung mit CSS

Bilder müssen in responsiven Layouts automatisch mit der Breite des Anzeigegeräts skalieren. Feste Breiten würden hier zwangsläufig zu Darstellungsproblemen führen. Das klingt nun komplizierter als es ist. Mit drei Zeilen CSS lassen sich Bilder abhängig von der Breite ihres Eltern-Elements automatisch skalieren.

img {
	max-width: 100%;
}

Ein Bild darf also maximal so breit werden, wie seine vorgesehene Weite. Schrumpft das Eltern-Element durch Verkleinern des Viewports, wird das Bild automatisch mitskaliert. Wir müssen uns also um nichts weiter kümmern, da die Browser den Rest erledigen.

Problemfall WordPress

Leider klappt die automatische Skalierung in WordPress nicht. Wenn man in einem Beitrag Bilder einfügt, setzt WordPress automatisch das width- bzw. height-Attribut auf das img-Element. Sobald auch nur eines von beiden gesetzt ist, wird eine automatische Größenanpassung verhindert. Die Attribute müssen also weg.

Wie immer, gibt es dafür zig verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise könnte man die überflüssigen Element-Eigenschaften per jQuery-Einzeiler entfernen. Wirklich schön ist das aber nicht. Es wäre doch viel besser, wenn man WordPress dazu bringen könnte, den Quelltext gleich ohne width und height auszuliefern.

Dank des Hook-Systems in WordPress geht das mit ein paar Zeilen Code in der Datei functions.php des Themes:

add_filter('the_content', 'removeImageDimensions');

function removeImageDimensions($html) {
	return preg_replace('/(width|height)=\"\d*\"\s/', '', $html);
}

Die Funktion removeImageDimensions() entfernt per regulärem Ausdruck unsere unerwünchten Gäste width und height. Mittels add_filter() wird der WordPress-Funktion the_content() (gibt den Inhalt eines Beitrags aus) unsere neue Funktion als Ausgabefilter zugewiesen. WordPress führt nun bei jedem Aufruf von the_content() unsere neue Funktion removeImageDimensions() aus, die den Rückgabewert von the_content() entsprechend verändert.

Damit steht responsiven Bildbreiten nun nichts mehr im Weg.

Retina-Display-taugliche Icons mit CSS-Hintergrundbildern

Besitzer von Apple-Geräten mit Retina-Displays kennen das Dilemma: auf vielen Seiten sehen Hintergrundbilder, insbesondere Icons, reichlich unscharf aus. So erging es mir gleich doppelt mit meinem privaten Blog. Dank neuem iPad und MacBook Pro, vermatschen die Icons für externe Links.

Es gibt verschiedene Lösungsansätze für dieses Problem, beispielsweise Icons in vektorbasierten Formaten (SVG), die beliebig in jeder Pixeldichte skalieren können.

Da ich die verwendeten Icons nur als Bilder vorliegen habe, kommt diese Lösung nicht in Betracht. Dank CSS-Media-Queries ist das aber kein großes Problem.

Media-Queries?

Ein Media-Query ermöglicht es, innerhalb eines Stylesheets diverse Informationen zum aktuellen Anzeigegerät abzufragen. Dazu gehören unter Anderem die Minimal-Breite, die Ausrichtung (Portrait, Landscape), der Gerätetyp (Screen, Projection etc.), das Bildverhältnis oder in diesem Fall besonders wichtig, das Verhältnis zwischen vorhandenen und tatsächlich dargestellten Pixeln.

Was machen eigentlich Retina-Displays?

Retina-Displays verdoppeln die Auflösung, während die dargestellten Elemente gleich groß bleiben. Bei normalen Displays ist dieses Verhältnis 1:1. Eine Grafik mit 100 Pixeln Breite wird also mit 100 Pixeln auf dem Monitor dargestellt. Auf Apple-Geräten mit Retina-Displays verdoppeln sich die 100 Pixel auf 200 Pixel – das Verhältnis beträgt also 2:1.

Ist eine Grafik in der notwendigen Auflösung nicht verfügbar, wird das vorhandene Bild hochgerechnet und wirkt unscharf. Mit einem Media-Query können wir dem Browser eine höher aufgelöste Version zur Verfügung stellen, die genau das verhindert.

An die Arbeit

@media only screen and (min--moz-device-pixel-ratio: 2),
only screen and (-o-min-device-pixel-ratio: 2),
only screen and (-webkit-min-device-pixel-ratio: 2),
only screen and (min-device-pixel-ratio: 2) {
	#content article .content p a.external {
		background-image: url("icons/external-url-32.png");
		background-size: 16px auto;
	}
}

Da die Media-Query-Eigenschaft min-device-pixel-ratio noch nicht vollständig in allen Browsern implementiert ist, setze ich die entsprechenden Präfix-Versionen vorher ein. So kann man sichergehen, dass die proprietäre als auch die standardisierte Eigenschaft greifen – je nach aktuellem Stand der Browser-Implementation.

Mozilla greift hier zu einer recht seltsamen Präfix-Syntax, während Opera und Webkit sich an das bewährte Schema halten. Ob und wann der Internet Explorer die Eigenschaft unterstützt, konnte ich bisher nicht herausfinden.

Wie oben schon beschrieben, ist das Verhältnis von tatsächlichen Pixeln zu dargestellten Pixeln 2:1, daher wird es in der Bedingung mit einer 2 angegeben.

Innerhalb des Media-Queries kann ganz normales CSS verwendet werden. Ich tausche nun einfach das bisherige Hintergrundbild (16 x 16 Pixel) durch eine größere Version (32 x 32 Pixel) aus und setze die Größe des Hintergrundbildes auf 16 Pixel. Ansonsten würde der Browser eine falsche Annahme treffen und das Bild auf 64 x 64 Pixel hochrechnen. Damit wäre alles für die sprichwörtliche Katz.

Das war’s schon. Sofern man ein passendes Gerät hat und der Browser die Media-Query-Eigenschaft unterstützt, bekommt man nun ein schön hoch aufgelöstes Icon zu sehen, das um Welten besser aussieht als der hochgerechnete Pixelmatsch.

PHP-Autoloader nach dem PSR-0-Standard

Wenn’s um das Schreiben eines Autoloaders in PHP geht, kochen viele Entwickler gern ihr eigenes Süppchen. Sofern nun mehrere gleichzeitig aktiv sind, kann das zu Problemen führen und ggf. sogar dafür sorgen, dass eine Alternative gesucht werden muss.

Die PHP Framework Interoperability Group (kurz FIG) hat sich dieses Problems angenommen und eine Spezifikation für Autoloader entwickelt, die Interoperabilität sicherstellt.

Der PSR-0-Standard besteht aus ein paar recht simplen Regeln, die sich sehr einfach umsetzen lassen und z.T. sicher schon von vielen genutzt wurden:

  • Ein qualifizierter Namespace hat folgende Struktur \<Vendor Name>\(<Namespace>\)*<Class Name>
  • Jeder Namespace hat einen Haupt-Namespace (Vendor Name)
  • Jeder Namespace kann beliebig viele Unter-Namespaces besitzen
  • Jeder Namespace-Separator wird in einen DIRECTOR_SEPARATOR konvertiert, wenn aus dem Dateisystem geladen wird
  • Das Zeichen “_” (Underscore) wird in einen DIRECTORY_SEPARATOR konvertiert und hat keine spezielle Bedeutung.
  • Der qualifizierte Namespace inkl. Klasse bekommt die Endung “.php” angehängt, um die Datei zu laden.
  • Namespaces, Vendor Names und Klassennamen dürfen alphabetische Zeichen in jeder Kombination aus Groß- und Kleinschreibung enthalten.

Beispiel-Implementation

<?php

namespace WebCodr;

class Loader {

    public static function registerAutoloader() {
        return spl_autoload_register(array ('WebCodr\\Loader', 'load'));
    }

    public static function load($class) {
        if(substr($class, 0, 7) !== 'WebCodr') {
            return;
        }

        $libraryRoot = realpath(__DIR__ . '/../');
        $classFileName = str_replace(array('\\', '_'), DIRECTORY_SEPARATOR, $class) . '.php';
        $fileName = realpath($libraryRoot . DIRECTORY_SEPARATOR . $classFileName);

        if(is_readable($fileName)) {
            include_once($fileName);
        }
    }
}

Die Klasse stellt zwei statische Methoden bereit. Mit Loader::registerAutoloader() wird die Methode Loader::load() als SPL-Autoloader registriert.

Loader::load() prüft zuerst, ob sich die angeforderte Klasse überhaupt in Namespace WebCodr befindet. Falls dies nicht der Fall ist, wird durch den leeren Rückgabewert signalisiert, dass die Klasse mit diesem Autoloader nicht geladen werden kann und die SPL geht zum nächsten registrierten Autoloader über.

Anschließend wird der Pfad zur Klasse zusammengesetzt und die Datei mittels include_once() eingebunden. Optinal könnte man im Fehlerfall natürlich noch eine Exception werfen.

Aufruf des Autoloaders

<?php

include_once('Loader.php');
\WebCodr\Loader::registerAutoloader();

Fazit

PSR-0 ist schnell und einfach implementiert. Für neue Projekte gibt es also keinen Grund, sich nicht daran zu halten. In bestehendem Code könnte es recht aufwendig sein, den Standard umzusetzen – je nach dem, welche Benamungsschemata und Verzeichnisstrukturen bereits verwendet werden.

Man sollte den Aufwand aber nicht scheuen. Was bringt einem schon die tollste Library oder ein cooles Framework, wenn es aufgrund eines schlecht implementierten Autoloaders, kaum eingesetzt werden kann?

IHK != agile

Während der Berufsschule wird einem klassisches Projekt-Management eingetrichtert und immer wieder betont wird, wie wichtig das doch wäre. Dabei wird natürlich nach dem Wasserfallmodell vorgegangen, Gantt-Diagramme gezeichnet (wer braucht bei einer IT-Ausbildung schon Rechner?), mit Netzplänen die Dauer einzelner Schritte in Tagen ausgerechnet (von Hand wohlgemerkt, dementsprechend falsch sind die dann auch meistens) oder die Schüler auf andere Weise mit Dingen malträtiert werden, die zunehmend für die Software-Branche als unbrauchbar betrachtet werden.

Bei Software-Projekten nach dem Wasserfallmodell vorzugehen, hat sich immer wieder als nicht praktikabel herausgestellt. Für Bau-Ingenieure, bei denen sich alles vorher planen und ausrechnen lässt, mag das wunderbar funktionieren.

In der Software-Entwicklung lässt sich aber nun mal nichts vollständig planen. Schon gar nicht zeitliche Angaben, wie sie die IHK für das Projekt auf eine halbe Stunde genau will.

Unvorhergesehene Dinge treten immer auf. Dabei können ganze Lösungsansätze vollkommen eliminiert werden und die Arbeit von Tagen, manchmal sogar Wochen war vergebens.

Oft verursachen selbst keine Fehler große Verzögerungen. Darum versagen klassische Modelle. In solchen Situationen sind sie zu starr und erlauben keine angemessene Reaktion, um das Problem schnell anzugehen. Seit mittlerweile 20 Jahren werden Alternativen entwickelt bzw. setzen sich zunehmend durch.

Agil arbeiten

Als Software-Projekte immer größer bzw. komplexer wurden und damit auch die Probleme durch klassisches Projektmanagement, entstanden die Überlegungen zu agilen Entwicklungsmethoden. Sie sind deutlich flexibler und leichtgewichtiger als klassische Prozesse und widmen sich auch den sozialen Aspekten der Software-Entwicklung.

An dieser Stelle tiefer in das Thema einzusteigen, würde den Rahmen deutlich sprengen, daher verweise ich auf die Blogs meiner Kollegen Dominik Jungowski und Peter Roessler sowie Agile42.

Auch wenn ich erst seit dem Wechsel zu Chip Online mit agiler Entwicklung in Berührung gekommen bin, möchte ich nicht mehr darauf verzichten.

Ich durfte vorher oft genug erleben, wie herkömliche Methoden versagt haben und mir als Programmierer nur Steine in den Weg legten, während agile Methoden Spaß machen und darauf ausgelegt sind, dass ich meine Arbeit angenehmer und besser erledigen kann.

Genau darum verstehe ich auch nicht, warum während der Ausbildung Dinge gelehrt werden, die in jeder größeren längst Software-Schmiede abgeschafft wurden.

Zumal es auch öfter der Fall sein dürfte, dass Auszubildende eigentlich agil in ihrem Betrieb arbeiten, aber in der Berufsschule mit klassischem Projektmanagement konfrontiert werden.

Man sollte noch darauf im Lehrplan eingehen, aber als Negativbeispiel um die Vorteile agiler Entwicklung aufzuzeigen.

Ich wage sogar zu behaupten, dass ein Auszubildender aus unserem hausinternen Workshop zu agilen Methoden innerhalb eines Tages mehr mitnehmen kann, als nach den 60 Tagen Berufsschule des ersten Jahres, in denen Projektmanagement, Wasserfallmodell & Co über sie herfallen.

Übrigens: auch den Lehrern könnte etwas mehr Agilität nicht schaden. Es ließen sich ganz andere Wege beschreiten, die Spaß machen und den Schülern Wissen viel effektiver bzw. dauerhaft vermitteln können … aber das ist ein anderes Thema, über das ich evtl. in einem weiteren Eintrag genauer eingehen werde.

PHP-Tip: Limonade

Wer sich schon mal mit Symfony oder ähnlichen PHP-Frameworks beschäftigt hat, kam sicher schnell zur Erkentnis, dass das die Dinger zwar viel können und generell eine tolle Sache sind, aber hohe Einstiegshürden haben bzw. viel Einarbeitungszeit benötigen, sowie für viele Projekte einfach überdimensioniert sind.

In Ruby hätte man für solche Fälle z.B. Sinatra: übersichtlich, klein, schnell und flexibel. Mit Limonade gibt es so ein Micro-Framework nun endlich für PHP, mit dem sich auch ähnlich elegant entwickeln lässt.

Es reicht eine Datei in ein Script einzubinden, die .htaccess-Datei anzupassen und schon kann man loslegen:

<?php

require_once 'vendors/limonade.php';

// lambda function (>= PHP 5.3)
dispatch('/hello/:name', function() {
    $name = params('name');

    return "Hello, {$name}";
});

run();

Das war es schon. Den ganzen Rest erledigt Limonade und das war noch lange nicht alles, was es kann. Die Routen-Definitionen können beispielsweise auch Wildcards oder reguläre Ausdrücke enthalten. Als Callback lassen sich selbstverständlich auch Objekte bzw. deren Methoden aufrufen (auch statisch) oder man gibt in klassischer Manier einen Funktionsnamen als String an.

Dazu gibt es eine Template Engine mit partiellen Templates, Capture-Möglichkeiten, JSON-Unterstützung, Hooks und Filtern.

Alles davon lässt sich ohne große Einarbeitung sofort nutzen. Natürlich muss man die integrierte Template Engine nicht nutzen und kann auch stattdessen einfach Twig oder Smarty verwenden.